Gyokuro - der "edle Tautropfen" Japans

Die Teesorte Gyokuro zählt zu den edelsten Grüntee Sorten aus Japan. Übersetzt bedeutet Gyokuro so viel wie „edler Tautropfen“. Diese Bezeichnung geht auf die ursprüngliche Herstellung dieser Teesorte zurück, bei der die Blätter zu einer den Tautropfen ähnlich aussehenden Form gerollt wurden. Heutzutage wird der Gyokuro Tee allerdings genauso wie Sencha Tee zu dünnen nadelartigen Blättern gerollt. Erstmals auf den Teemarkt eingeführt wurde der Gyokuro Tee im Jahre 1835 durch den Teehändler Yamamoto. In diesem Blog-Artikel möchten wir euch näher über diesen japanischen Grüntee der Spitzenklasse informieren.

Gyokuro Teeplantage

Gyokuro-Tee, eine japanische Spezialität

Gyokuro Tee: Herstellung und Anbau

Charakteristisch für den Anbau von Gyokuro ist die Beschattung der Blätter. Diese findet  ca. 3 Wochen vor der Ernte statt (anders als bei sogenannten Kabuse Tees, Halbschattentees, die ca. 1 Woche vor der Ernte beschattet werden). Dabei werden die Teepflanzen mit nahezu lichtundurchlässigen Bambusmatten bedeckt. Bei der Beschattung gibt es verschiedenste Techniken. Bei der Tanatechnik werden Kunststoffmatten mit etwas Abstand zur Teepflanze über Holzrahmen gespannt. Die traditonelle Honzutechnik zeichnet sich durch die Verwendung von Reismatten aus, die dem Tee zusätzlich Geschmack geben, sie findet allerdings immer weniger Anwendung, da sie sehr aufwendig und teuer geworden ist.

 

Die Beschattung der Teepflanze hat natürlich einen ganz bestimmten Zweck: Sie unterbindet die durch die Pflanze normalerweise betriebene Umwandlung der Aminosäure L-Theanin in Catechine, um sich vor zu massiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Durch die Beschattung erzielt man also einen besonders hohen Anteil an Aminosäuren und senkt den Catechinanteil. Außerdem bildet die Teepflanze dank dieser „Manipulation“ auch viel Chlorophyll und einige Mineralien aus. Diese Zusammensetzung geben dem später produziertem Gyokuro Tee seinen ganz eigenen Geschmack.

 

Während der Ernte, werden nur die feinsten, jungen Blätter und Knospen gepflückt. Außerdem wird Gyokuro Tee gewöhnlicherweise nur einmal pro Jahr im April oder Mai („Ichibancha“-Frühjahresernte) geerntet. Direkt nach der Ernte werden die Blätter des Gyokuro Tees mit Walzen gewalkt, dabei brechen die Zellstrukturen auf und es treten Blattsäfte aus, anschließend werden die Blätter bedampft (mit 20 Sekunden hat Gyokuro eine kürzere Dämpfungszeit als Sencha, dessen Blätter 30 bis 40 Sekunden gedämpft werden).

 

Ursprünglich wurde Gyokuro Tee in der Präfektur Uji angebaut. Es zählt bis heute zu den renommiertesten Anbaugebieten für Gyokuro. Aber auch die Präfekturen Yame, Mie, Shizouka und Kagoshima zählen inzwischen zu den Top-Anbauregionen für Gyokuro. Diese Gegenden haben gute Böden sowie für den Gyokuro Anbau optimale Klimabedingungen.

 

Geschmack und Wirkung eines guten Gyokuro Tees

Durch seinen besonders hohen Anteil an der Aminosäure L-Theanin weist der Gyokuro Tee einen ganz eigenen, besonderen Geschmack auf. Die Japaner bezeichnen diese Eigenart mit dem Prädikat „umami“. Es steht für wohlschmeckend, würzig, herzhaft.  Gyokuro Tee zeichnet sich durch einen frischen, süßen, leicht grasigen Geschmack aus, ist dabei aber weniger herb als Sencha Tee.

 

Durch das L-Theanin ist das Teein in der Pflanze auf besondere Art und Weise gebunden. Es wird im Körper nur langsam absorbiert und wirkt dadurch nicht so schnell und aggressiv wie man es von Koffeine/Teein kennt. Es ist besser verträglich, wirkt aber dennoch aktivierend und konzentrationsfördernd. Außerdem begünstigt das gebundene Teein den Stoffwechsel. Die pflanzeneigenen Polyphenole, Aminosäuren und Mineralien können auch eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem haben.

 


Gyokuro Tee Japan

Unser Gyokuro Tee im Shop

Gyokuro Tee: Zubereitung

Da Gyokuro Tee eine sehr edle Sorte ist verlangt seine Zubereitung etwas mehr Aufmerksamkeit. Generell gilt jedoch, dass jede Zubereitungstechnik individuell ist und die hier gemachten Angaben lediglich als Empfehlung zu verstehen sind.

 

Als Zubereitungsgefäß für Gyokuro verwendet man am besten eine sogenannte Kyusu. Das ist eine kleine Seitenhenkelkanne, meistens aus Ton. Die Aromen der Blätter entfalten sich in einer solchen Kanne optimal, da die Blätter frei im Wasser schwimmen können und beim abgießen durch ein integriertes Sieb zurückgehalten werden. Im Idealfall wärmt man diese Kanne mit heißem Wasser etwas vor. Anschließend gibt man ein bis zwei Teelöffel Gyokuro in die Kanne (Fassungsvermögen 0,2-0,25l). Nun lässt man die Blätter für 1 bis 1,5 Minuten in 60 Grad warmen Wasser ziehen. Die Aufgüsse 2 und 3 ziehen dann nur noch 10 bis 15 Sekunden. Weitere Aufgüsse gießt man mit 70 Grad Wasser auf, diese ziehen wieder 1 bis 2 Minuten.

 

Qualtätsmerkmale eines guten Gyokuro Tees

Die Blätter eines guten Gyokuro Tees haben eine relativ hohe Restfeuchtigkeit, deshalb sollten sie einen satten Glanz in dunkelgrüner Farbe aufweisen. Gute Gyokuro Tees haben lange (bis zu 2 cm), dünne, nadelartige Blätter die sehr fein sind. Im Geruch hat dieser Grüntee grasig, frische, blumige Noten. Der Aufguss hat eine hell leuchtende, grüne Tasse. Der Geschmack eines guten Gyokuro ist schwierig in Worte zu fassen, er wird aber oft als sehr bekömmlich, zart und grasig beschrieben, umspielt von komplexen Aromen. Außerdem weist er einen typischen „umami“-Geschmack (siehe Abschnitt oben: „Geschmack“) auf.

 

Gyokuro Tee kaufen und bestellen

Im Teapot gibt es einen Gyokuro im laufenden Sortiment. Wir achten bei dieser Sorte insbesondere auf die oben genannten Kriterien und bürgen für Ihre Qualität. Dieser Gyokuro hat außerdem ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

 

Auf Anfrage geben wir auch gerne Auskunft über exklusive Gyokuro Sorten über die wir gelegentlich verfügen. So haben wir momentan auch eine Premium Gyokuro aus Uji im Angebot.

 

Wir können euch nur ermutigen, diesen außergewöhnlichen Grünteeschatz Japans einmal zu probieren, es ist ein Erlebnis!